Ein Jahr Clinic Bo
Bericht von Dr. Gorris-Vollmer, Ärztin aus Oldenburg:
»Kurz vor dem 1. Geburtstag der Klinik Bo verbrachte ich mit meinem Mann (Martin Vollmer) noch einmal 3 Wochen in Sierra Leone. Seit Juni hatten wir über eine kontinuierliche Ärztekette (je 1 erfahrener Allgemeinarzt, monatlich wechselnd, aus dem gesamten Bundesgebiet) die Versorgung sichergestellt und wollten die Betriebsabläufe sowie die erreichte medizinische Versorgungsqualität überprüfen.
Wir waren von der hohen Motivation und dem aktiven Gestaltungswillen des einheimischen Personals beeindruckt. Das im Frühjahr erarbeitete Behandlungskonzept konnte weiterentwickelt werden. Das diagnostische Angebot wurde um ein solides Tropenlabor und die Möglichkeit zur Verwandtenblutspende erweitert. Für die kostengünstige Versorgung mit qualitätsgeprüften Medikamenten wurde eine Logistik etabliert.
Der gute Ruf der Klinik lockt inzwischen regelmäßig Patienten auch aus der Hauptstadt Freetown, ebenso aus dem Nachbarland Guinea. Die nächsten Schritte bestehen nun in der Kooperation mit der in ganz Westafrika aktiven NGO »Bluestar/MaryStopes« zur Mütterbetreuung und Familienplanung sowie in der Aufnahme der operativen Tätigkeit – die bisher materiell und personell noch nicht möglich war. Es besteht die Aussicht, im Frühjahr mit kleineren chirurgischen Eingriffen zu beginnen.
Finanziell kann die Klinik Bo einen Großteil der laufenden Kosten derzeit selbst tragen. Unterstützung aus Deutschland wird für alle Investitionen benötigt. Dringend gebraucht werden im Moment Mittel für einen zuverlässigen Geländewagen. Ein afrikanischer Arzt ist immer noch nicht verfügbar. Daher suchen wir weitere Allgemeinärzte/Internisten mit Interesse an einem humanitären Einsatz, um die bisher erfolgreiche Ärztekette weiterzuführen.«
Sr. Kadi, Sr. Merryl, Dr. N. Gorris-Vollmer und Musa Bainda vor dem Klinik-Eingang | |
Die Klinik von Außen | |
Dr. N.Gorris-Vollmer mit Abu – einem 5-jährigen körperlich behinderten Jungen | |
Kinder in der Nachbarschaft der Klinik Bo | |
Die leitenden Schwestern Kadie (re.) und Merryl (2. re.) versorgen einen 5-jährigen Malaria-kranken Jungen, dem gerade das in der Klinik Bo entnommene Blut seines Vaters (li.) übertragen wird. | |
Die Bluttransfusion wird vorbereitet. | |
Patienten in der Wartezone der Ambulanz Klinik Bo | |
Das Personal der Klinik Bo bei einer Hygieneschulung (in der Wartezone durchgeführt). | |
Blick in ein Patientenzimmer der Krankenstation | |
Sr. Kadi in der Klinikapotheke | |
Sr. Merryl (li.) und Sr. Augusta (mi.) mit einem Patienten in der Ambulanz | |
Der baufällige Nissan-Geländewagen (16 Jahre alt) wird repariert. Hier wird dringend Ersatz benötigt. |